Sonntag, 1. Juli 2007

Faces of Jazz VII - Sessao de Noite 19.6.

So. Am Dienstag dem 19.6. war ich im Club der Kulturen - war wieder sehr gemütlich.
Das Eröffnungsset spielte die Dresdner Band Sessao de Noite - Dresdner Brazil-Jazz. Die Band schien frisch und Jung - alle sind Studenten und 3 der 5 sind Frauen´, die allesamt einen attraktiven Eindruck hinterlassen. Die Besetzung war mit Drums, Piano, Gitarre, Bass, Voc/Perc. sehr umfangreich. De Arrangements wirkten trotzdem nicht überladen.

Die Sängerin hatte eine unglaublich klare Stimme und die brasilianischen Texte klangen, soweit ich das beurteilen kann sehr flüssig und natürlich. Sie brachte enorm viel Bewegung auf die Bühne. Neben Ihr saß, bzw. Stand der Gitarrist - mit E-Gitarre stand er, mit akustischer saß er auf einem Bar-Hocker. Sein Spiel klang gut und er machte dabei immer einen sicheren und vor allem freundlichen Eindruck. Alle Soli waren gut und fügten sich wunderbar ins Arrangement ein. Alle wirkten immer enthusiastisch und fröhlich - eine echte gute-Laune-Band, auch der Musik wegen, die zum Mitmachen animiert hat. Außerdem gibt es von dieser echt empfehlenswerten Band eine CD zum Preis von 10Euro zu kaufen - einfach mal auf ihrer Homepage www.sessao.de nachschauen.

Dieses Mitmachen war natürlich in der anschließenden Jamsession möglich. Ich habe den ersten Titel miterlebt - wirkt schon sehr cool, ich denke das nächste mal, werd ich mitmachen.


15.6. Christof Modersohn Trio in der Rathauspassage

Jo. Ist ja nun schon eine Weile her, aber jetzt hab ich doch mal Zeit, etwas über die letzten Veranstaltungen zu schreiben.

Vorab sei gesagt, dass ich diesmal einen Tisch im Bellini bestellt hatte (die haben tolle Eisbecher! - siehe rechts), und entsprechend gut plaziert war - ich sah alle und hörte gut.

Die Eröffnungsrede von dem Herren, der die immer hält war schlechter denn je:

er sprach in einem Satz Klassischer Musik den kulturellen Wert ab und meinte im nächsten, dass ihm das Klischee des elitären Jazzer-Denkens nicht gefiele. Naja.


Das Modersohn Trio war mal ein anderes, als die Standardbesetzung mit Drums, Bass und Piano: Hier war Kontrabass, Gitarre und Saxophon. Klingt ja vielversprechend, allerdings wirkten die 3 nicht den ganzen Auftritt über überzeugend. Das zusammenspiel schien häufig unrhythmisch, weil sowohl Saxophon als auch Gitarre mit größter Sorgfalt drauf achteten, möglichst so zu spielen, dass man keine Notananfänge hört. D.h. jeder Ton wurde irgendwie eingefadet. Daher wirkten Saxophon und Gitarre zusammen meistens gut aber spielten eher gegen des Bass als mit ihm.


Das Konzept insgesamt sah so aus, dass in den 2 Blöcken jeweils 3 Standards behandelt werden sollten. Erst einmal das Thema spielen und dann Improviesieren alle mal darüber - gute Idee, leider kannte ich nur einen der Standards. Das Trio steigerte sich konsequent. Die Interpretation von My Funny Valentine (ziemlich am Schluss) war wirklich herausragend. Das Solo des Gitarristen war ein guter Auftakt - er hat Teile davon geloopt und etwas anderes darüber gespielt - gefolgt von einem sehr schönem Basssolo mit häufigem Wechsel zwischen Daumenlage, Flageoletts und den ganz ganz tiefen tönen. Anschließend kam ein sehr sehr gefühlvolles Saxohponsolo. Die Zugabe hat gegroovt ohne Ende, war aber leider der einzigste Titel von dem man das behaupten kann.