Jo. Ist ja nun schon eine Weile her, aber jetzt hab ich doch mal Zeit, etwas über die letzten Veranstaltungen zu schreiben.
Vorab sei gesagt, dass ich diesmal einen Tisch im Bellini bestellt hatte (die haben tolle Eisbecher! - siehe rechts), und entsprechend gut plaziert war - ich sah alle und hörte gut.
Die Eröffnungsrede von dem Herren, der die immer hält war schlechter denn je:
er sprach in einem Satz Klassischer Musik den kulturellen Wert ab und meinte im nächsten, dass ihm das Klischee des elitären Jazzer-Denkens nicht gefiele. Naja.
Das Modersohn Trio war mal ein anderes, als die Standardbesetzung mit Drums, Bass und Piano: Hier war Kontrabass, Gitarre und Saxophon. Klingt ja vielversprechend, allerdings
wirkten die 3 nicht den ganzen Auftritt über überzeugend. Das zusammenspiel schien häufig unrhythmisch, weil sowohl Saxophon als auch Gitarre mit größter Sorgfalt drauf achteten, möglichst so zu spielen, dass man keine Notananfänge hört. D.h. jeder Ton wurde irgendwie eingefadet. Daher wirkten Saxophon und Gitarre zusammen meistens gut aber spielten eher gegen des Bass als mit ihm.
Das Konzept insgesamt sah so aus, dass in den 2 Blöcken jeweils 3 Standards behandelt werden sollten. Erst einmal das Thema spielen und dann Improviesieren alle mal darü
ber - gute Idee, leider kannte ich nur einen der Standards. Das Trio steigerte sich konsequent. Die Interpretation von My Funny Valentine (ziemlich am Schluss) war wirklich herausragend. Das Solo des Gitarristen war ein guter Auftakt - er hat Teile davon geloopt und etwas anderes darüber gespielt - gefolgt von einem sehr schönem Basssolo mit häufigem Wechsel zwischen Daumenlage, Flageoletts und den ganz ganz tiefen tönen. Anschließend kam ein sehr sehr gefühlvolles Saxohponsolo. Die Zugabe hat gegroovt ohne Ende, war aber leider der einzigste Titel von dem man das behaupten kann.